Bewerbungstipps - Varianten der Bewerbung

Bis vor einigen Jahren war die klassische Bewerbungsmappe die einzige Art, sich im Unternehmen zu präsentieren. Heute existieren unzählige Varianten zur Ich-Vermarktung: von klassisch über kreativ bis online. Entscheidend ist, dass Inhalt und Design mit der eigenen Person und mit der vakanten Stelle übereinstimmen. Wir sagen Ihnen, was Sie beachten müssen.

Kreativ

Weniger ist mehr!

Einen Personalchef erreichte einmal eine schwere Metallplatte mit der Aufschrift "Damit meine Bewerbung mehr Gewicht bekommt". Wohin mit dem Ding? Und was sagt eine solche Platte aus? Auffallen durch Kreativität ist kein Fehler. Entscheidend ist, wo und wie Sie auffallen wollen. Gerade bei Bewerbungen in Bereich Werbung/Design sollten Sie nicht versuchen, durch besonders "designte" Unterlagen auf sich aufmerksam zu machen. Ihre Bewerbung wird zwar schon als Arbeitsprobe betrachtet, jedoch eher in textlicher als in gestalterischer Hinsicht. Wenn Sie Sich kreativ bewerben wollen, dann achten Sie darauf, ob es wirklich zum Angebot passt. In einer IT-Firma können Sie mit einer CD-Rom beeindrucken; in einer Fernsehredaktion mit einem selbstgedrehten Video langweilen.




Überprüfen Sie Folgendes:

  • Ist meine Idee wirklich neu?
  • Passt sie zum Unternehmen?
  • Ist es wirklich meine eigene Idee?
  • Passt sie zu meiner Person? Repräsentiert sie mich angemessen?
  • Ist die Idee auch professionell umgesetzt?
  • Ist es angebracht, sich auf die Stelle kreativ zu bewerben?
  • Sind Angaben über denjenigen, der die Bewerbung liest, herauszubekommen? (Personaldaten auf der Homepage)
  • Hebe ich mich vielleicht eher ab, wenn ich mich klassisch bewerbe?

Onlinebewerbung

Die Spielregeln bleiben gleich!

Keine Frage: Die Bedeutung der Online-Bewerbung wächst. Trotzdem wird sie von vielen Personalentscheidern noch eher stiefmütterlich behandelt. Häufig erhält der Bewerber die Reaktion: Bitte senden Sie uns Ihre vollständigen schriftlichen Bewerbungsunterlagen zu. Informieren Sie sich vorher, welche Art der Bewerbung gefragt ist! Aufschluss gibt meist ein Blick auf die Homepage des Unternehmens. Gibt es eine spezielle E-Mail-Adresse oder gar ein Online-Bewerbungsformular, dann ist die Sache klar.

Doch E-Bewerbung ist nicht gleich E-Bewerbung. Grundsätzlich wird zwischen der E-Mail-Bewerbung und der "richtigen" Online-Bewerbung unterschieden. Bei der E-Mail-Bewerbung schicken Sie Ihr Anschreiben per Mail an das Unternehmen und hängen Lebenslauf, Zeugnis und Foto als Datei-Attachment an. Bei der Online-Bewerbung füllen Sie ein entsprechendes Formular auf der Homepage des Unternehmens aus.

Da das Internet nicht nur ein junges, sondern auch ein schnelles Medium ist, verleitet es dazu, die Bewerbung in aller Eile und Oberflächlichkeit ins Netz zu stellen. Deutsch- und Tippfehler treten in Hülle und Fülle auf. Weil es schnell gehen soll, sind die meisten Internet-Bewerbungen wenig aussagekräftig. Klagen über die schlechte oder langsame Resonanz auf E-Bewerbungen nützen da wenig. Nur durch den Wechsel des Mediums ändert sich der Qualitätsanspruch nicht. Da der Empfänger der Internet-Bewerbung weder das schöne Foto, den hochwertigen Hefter, Farbkopien und handschmeichelndes Papier sieht und fühlt, konzentriert er alle seine Sinne auf den Text. Daher müssen Texte hervorragend strukturiert, leicht lesbar und im Höchstmaß aussagekräftig sein. Der Zeittakt beim E-Mail-lesen schlägt verdammt schnell. Uninteressante Mails verschwinden spurlos im Papierkorb.

Oder stellen Sie sich doch gleich "persönlich" vor - mit einer innovativen Videobewerbung! Damit können Sie auf Anhieb überzeugen und bieten ein Alleinstellungsmerkmal, das von Kreativität und Engagement zeugt.

Unbedingt beachten!

  • Nach Versand der Online-Bewerbung sollten Sie sich immer einige Tage später vergewissern, ob die Bewerbung tatsächlich ihren Empfänger erreicht hat.
  • Achtung: Viele Unternehmen geben nicht an, in welchen Dateiformaten die Online-Bewerbung erwünscht ist. Also erreichen den Personalentscheider Dateien, die mit MSMURKS geschrieben wurden. Diese Anhänge können nicht gelesen werden und damit heißt es: ab in den Online-Papierkorb.
  • Setzen Sie bei einer Online-Bewerbung auf bekannte Formate, wie Acrobate Reader oder Rich-Text-Format.
  • Bewerbungen an allgemeine Adressen, wie info@firmenname.de, erreichen meist nicht ihr Ziel. Richten Sie Ihre Bewerbung an konkrete Adressen.
  • Auch bei der modernen Kommunikationsform E-Mail gilt: Orthographie und Grammatik müssen stimmen. Beachten Sie Groß- und Kleinschreibung. Flapsige Formulierungen oder Duzen sind tabu!
  • Lösen Sie Umlaute auf (z.B. "ä" in "ae") und verzichten Sie auf Sonderzeichen. So gehen Sie sicher, dass alles ordnungsgemäß gelesen werden kann.
  • Wenn Sie Bilder mitschicken, dann sollten diese im GIF- oder JPG-Format sein.
  • Auch online gilt: Weniger ist mehr! Ihr Attachment sollte nicht größer als 1 MB sein.
  • Oft genügen Anschreiben und Lebenslauf. Zeugnisse und Zertifikate versenden Sie nur auf Anfrage und per Post.
  • Am besten ist natürlich, wenn Sie bei einer E-Mail oder Online-Bewerbung auf Ihre persönliche Homepage verweisen können, auf der sich der Personalentscheider alle wichtigen Infos holen kann. Diese sollte Sie jedoch angemessen (!) repräsentieren.
  • Name, Anschrift und Telefonnummer gehören bei einer E-Bewerbung genauso dazu, wie eine persönliche und seriöse E-Mail-Adresse. hasimaus@anbietername.de klingt zwar witzig, aber trifft nicht jeden Geschmack.

» Weiter zum Thema 6: Vorstellungsgespräch

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